Tipps für die Bewerbung
Viele Bewerber fragen sich, ob sie den Punkt Interessen und Hobbys im Lebenslauf angeben und wenn ja, wie sie das am besten tun sollen. Die Antwort: Das hängt davon ab. Und zwar von dem Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, der Position, die Sie ausüben möchten und hin und wieder auch von Ihrem Gesprächspartner. Die Übersicht…
Interessen und Hobbys: Gehören diese in die Bewerbung hinein?
Die erste Frage, die Sie sich stellen müssen, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Interessen und Hobbys in Ihrer Bewerbung anzugeben, ist die nach der Relevanz. Oder anders ausgedrückt: Was hat der Personaler davon, wenn er von Ihren Freizeitaktivitäten erfährt? Denn genau darum geht es bei jeder Bewerbung: Machen Sie sich damit bei dem Personalverantwortlichen interessant oder verschwinden Sie so erst recht in der Masse der Bewerber?
Hobbys müssen relevant sein
Bedeutet: Hobbys wie lesen oder Fahrrad fahren, brauchen Sie nicht gesondert zu erwähnen. Jedenfalls dann nicht, wenn sich daraus kein Mehrwert für das Unternehmen ergibt. Wenn Sie in einem Fahrradladen arbeiten möchten, mag Fahrrad fahren als Hobby durchaus noch erwähnenswert sein. Etwas anderes ist es aber, wenn Sie sich als Produktionshelfer bei einem Automobilzulieferer bewerben. Ein Allerwelts-Hobby wie Rad fahren wird Ihnen in diesem Fall keine Pluspunkte beim Personaler bescheren.
Aber genau das müssen Sie immer im Hinterkopf behalten: Ihre Bewerbung ist dazu da, dass Sie die Aufmerksamkeit des Personalentscheiders auf sich ziehen. Daher sollten Sie in Ihrem Anschreiben und Lebenslauf nur diejenigen Dinge erwähnen, die Sie interessant machen. Oder aber solche Interessen, die Sie für die Stelle, die Sie ausüben sollen, qualifizieren. Ein Interesse für Autos bei einer Bewerbung in einem Automobilkonzern oder die Beschäftigung mit Fremdsprachen in einem global ausgerichteten Unternehmen dürfen daher gerne zur Sprache kommen. Das kann allerdings auch dazu verleiten, dass Sie im Hinblick auf Ihre Interessen Ihren Lebenslauf mehr ausschmücken, als Sie sollten.
Auf keinen Fall Hobbys erfinden
Vielleicht gibt es einige Hobbys, die besonders gut zu der Stelle passen, auf die Sie sich bewerben. Das kann natürlich sein, sollte Sie aber nicht dazu bringen, Interessen und Hobbys zu erfinden, die Sie gar nicht haben. Das kann mindestens peinlich werden, im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass das Vorstellungsgespräch in einer Katastrophe endet.
Stellen Sie sich vor, Sie geben ein Hobby an, das Sie gar nicht haben. Der HR-Manager, mit dem Sie das Vorstellungsgespräch führen, aber sehr wohl. Mit viel Glück können Sie sich aus der unangenehmen Situation herausreden. Wenn es ganz schlecht läuft und es dem Personaler auffällt, dass Sie gelogen haben, kann sich das im schlimmsten Fall auf die gesamte Bewerbung auswirken. Er wird sich dann nämlich vermutlich fragen, welche Angaben in Ihrem Lebenslauf ebenfalls erfunden sind. Bleiben Sie daher auch in Bezug auf Hobbys und Interessen bei der Wahrheit.
Hobbys nicht uneingeschränkt erwähnen
Mit einem außergewöhnlichen Hobby können Sie die Aufmerksamkeit des Personalers auf sich ziehen. Allerdings sollten Sie dabei nicht unbedacht vorgehen. Denn nicht alle Hobbys sollten Sie auch nennen. Das gilt vor allem für gefährliche Hobbys oder solche, die als Außenseiterinteressen gelten.
Manche Arbeitgeber können bei einem Hobby wie Basejumping befürchten, dass ihr Arbeitnehmer häufig krankheitsbedingt ausfällt. Verbieten kann Ihnen ihr Arbeitgeber ein derartiges Hobby natürlich nicht. Meist bietet es sich jedoch an, waghalsige Freizeitbeschäftigungen eher im Vorstellungsgespräch anzusprechen. Denn dort haben Sie die Möglichkeit, sich dazu eingehender zu äußern. Somit können Sie Bedenken des Personalers eher zerstreuen.
Zu den Hobbys und Interessen, mit denen Sie eher zurückhaltend umgehen sollten, gehören:
- Fallschirmspringen
- Autorennen oder Motorradrennen fahren
- Bergsteigen
- Eisklettern
- Cliff Diving
- Wingsuit fliegen
In diesen Sportarten ist die Verletzungsgefahr recht hoch. Außerdem könnte der Personaler vermuten, dass Sie sich in einem gewöhnlichen Job schnell langweilen könnten und nach kurzer Zeit wieder das Unternehmen verlassen möchten. Wenn Sie diese aber trotzdem erwähnen möchten, sollten Sie eine gute Erklärung und am besten auch ein Sicherheitskonzept parat haben.
Wenn Sie beispielsweise überzeugend darlegen können, dass Sie in den letzten Jahren dieses Hobby ohne Probleme ausgeübt haben, kann das ein Vorteil sein. Es bietet sich jedoch an, gefährliche Hobbys nicht sofort zu erwähnen. Machen Sie das erst, wenn Sie die Reaktion des Personalers abschätzen können. Unter Umständen ist es besser, waghalsige Aktivitäten im Vorstellungsgespräch zu verschweigen. Wenn Sie unbedingt möchten, können Sie damit noch auftrumpfen, wenn Sie den Job schon in der Tasche haben.