So funktioniert Recruiting heute

Moderne Rekrutierungsmethoden
Moderne Rekrutierungsmethoden gibt es viele, sie ersetzen jedoch nie eine persönliche Empfehlung.

Der Fachkräftemangel veranlasst immer mehr Unternehmen dazu, ihre Rekrutierungsansätze zu überdenken und an neue Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen. Denn die Personalbeschaffung funktioniert heute nicht mehr so wie früher. Anstelle von einem rein stellenbezogenen Rekrutierungsprozess, der mit Hilfe von klassischen Stellenanzeigen oder Personalagenturen erfolgte, tritt langsam die aktive Suche nach den potenziellen Mitarbeitern als wichtiger Trend in der Personalbeschaffung. Die folgenden Tipps geben praktische Hinweise für jedes erfolgsorientierte Rekrutierungsteam.

Moderne Rekrutierungsmethoden

Die Rekrutierung erlebt einen Wandel, der einerseits auf den Fachkräftemangel, andererseits auf die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt zurückzuführen ist. Die Mobilität, Flexibilität und Individualisierung stehen im Zeichen der Gegenwart und Zukunft. Derzeit strömt die Generation Z mit ganz neuen Erwartungen auf den Arbeitsmarkt. Als zweite Generation der Digital Natives wählt sie vorrangig ihre Mobilgeräte zum Zweck der Arbeitssuche aus und bevorzugt einen spontanen Online-Dialog statt formaler Kommunikationswege. Dafür eignen sich vor allem:

E-Recruiting

Die Personalbeschaffung wird durch eine entsprechende Recruiting-Software unterstützt und hat zum Ziel, den gesamten Rekrutierungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. Zudem fördert das E-Recruiting die Qualitätssteigerung und ist ein wichtiger Aspekt für das Unternehmensimage. Eine nutzerfreundliche Website mit der Option des E-Recruiting sorgt für eine größere Reichweite und trägt entscheidend zum Erfolg der webbasierten Rekrutierungskampagnen bei.

Social Recruiting

Das Leben ohne die sozialen Netzwerke ist für eine wachsende Anzahl von Menschen nicht mehr vorstellbar. Facebook, Instagram und Co. sind Online-Plattformen, bei denen viele Nutzer täglich vorbeischauen. Dies bietet eine enorme Chance für die Arbeitgeber, ihre potenziellen Mitarbeiter zu finden und persönlich anzusprechen. Überdies wächst das Potenzial der Business-Netzwerke wie XING und LinkedIn, wo die Unternehmen nach nationalen und ausländischen Fachkräften in verschiedenen Branchen aktiv suchen können.

Mobile Recruiting

Die Generation Z nutzt mit Freude ihre Mobilgeräte, die einen intensiven Lebensstil widerspiegeln. Die Smartphones dienen schon lange nicht mehr nur zur Unterhaltung, sondern sie sind auch ein fester Bestandteil des täglichen Lebens und Arbeitens. Die unternehmenseigenen Bewerbungs-Apps, die eine erste Kurzbewerbung ermöglichen und über die entsprechenden Schnittstellen zu den sozialen Netzwerken verfügen, bieten einen echten Mehrwert. Eine hohe Lesbarkeit, schnelle Ladezeiten sowie ein schlichtes, responsives Design dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Robot Recruiting

Die Zukunft gehört dem Internet der Dinge (IoT) und Machine Learning, welche die Kommunikation zwischen den Menschen und Maschinen möglich machen. Bereits heute finden die Chatbots im Kundenpflegemanagement ihre praktische Verwendung und werden langfristig betrachtet auch in der HR-Welt Fuß fassen. Das Robot Recruiting schafft Zeitersparnis, garantiert Passgenauigkeit und verspricht Neutralität. Damit schreitet es in Richtung teilautomatisierte und diskriminierungsfreiere Personalbeschaffung.

Chancen und mögliche Barrieren

Die aktive Suche nach den neuen Mitarbeitern, oft aus dem Englischen als Active Sourcing bezeichnet, birgt ein hohes Potenzial für die Unternehmen jeder Branche und Größe. Sie überzeugt vor allem mit Zugänglichkeit sowie wesentlich geringeren Kosten im Vergleich zur traditionellen Personalbeschaffung. Das Active Sourcing steht für Nachhaltigkeit, die durch den Aufbau und die Pflege der auf Langzeit angelegten Talentpools zum Ausdruck kommt. Nur auf diese Weise lassen sich die versteckten Juwelen finden, weil neben den aktiven auch die passiven Bewerber erreicht werden können.

All dies bedeutet jedoch nicht, dass die Personalbeschaffung durch eine bereitgestellte Recruiting-Software, die sozialen Netzwerke, Mobile Apps oder Robo-Recruiter nachteilfrei ist. Sie ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden, was zu den internen Produktivitätsverlusten führen kann, wenn hinter dem Active Sourcing kein gut durchdachter Plan und keine reibungslose Kooperation zwischen den beteiligten Teams und Abteilungen steckt. Geht das Unternehmen als Arbeitgeber bei der Online-Suche nach den neuen Fachkräften unprofessionell vor, riskiert es seinen guten Ruf.

Noch ein Tipp: Employer Branding

Ein zeitgemäßes Recruiting erfordert nicht nur eine gut funktionierende IT-Infrastruktur, eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Unternehmen sowie die Bereitschaft und Fähigkeit zur bewerberorientierten Kommunikation im Netz. Das Recruiting von heute und morgen basiert ebenfalls auf einem positiven Image des Arbeitgebers, denn eine starke Reputation vermittelt Vertrauen und schafft Bindungskraft. Das ist auch der Grund, warum immer mehr Unternehmen das Employer Branding einsetzen, um die besten Talente für sich zu gewinnen und die bestehenden Mitarbeiter langfristig motiviert zu halten.

Das Employer Branding beginnt schon bei der Personalbeschaffung, welche meist die erste Kontaktaufnahme ermöglicht. Die Art und Weise, wie sie realisiert wird, hängt von der jeweiligen Unternehmenskultur und den strategischen Unternehmenszielen ab. Ein einheitliches und ansprechendes Erscheinungsbild verhilft, das Eis zu brechen und einen respektvollen Dialog zu starten. Es lässt sich nicht vergessen, dass die bestehenden Mitarbeiter ein menschliches Gesicht des Unternehmens zeigen und sich dadurch auch am Rekrutierungsprozess aktiv beteiligen sollten. Denn nichts wirkt besser als persönliche Empfehlung.